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OHNE HINDERNISSE KEIN LERNEN – WIR LERNEN VIEL...
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Liebe Genossinnen und Genossen, liebe Freundinnen und Freunde unserer Genossenschaft,
das Jahr 2022 ist anders gestartet und es wird anders enden, als Sie, Ihr und wir es erwartet hatten. Der 24. Februar hat mit dem russischen Überfall auf die Ukraine eine Zeitenwende eingeläutet, unter deren Folge Millionen Menschen leiden. Die Auswirkungen merken wir täglich in unserem Leben, zu Hause, bei der Arbeit, in der Schule – und natürlich auch in unserer Baugenossenschaft, Gröninger Hof eG.
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Daher die wichtigste Nachricht gleich zu Beginn: Wir sind im Zeitplan und wir schreiten voran – trotz aller Probleme. Wie wir das schaffen? Dazu eine kleine Geschichte:
Es war im Spätsommer. Sommerfest der Lawaetz-Stiftung, ein Stehtisch, eine Handvoll Leute drumherum. Thema ist der Gröninger Hof. Gerade hatten wir feststellen müssen, dass wir einen großen Teil unseres Bestandes nicht erhalten können. Die Untersuchungen, die seit Beginn des Projekts kontinuierlich laufen, hatten kritischere Ergebnisse gebracht als erwartet. Der Beton im Haus ist in einem so schlechten Zustand, dass ein Erhalt in dem Umfang, wie wir es uns gewünscht hatten, schwer umzusetzen wäre. Eine bittere Erkenntnis. Mit am Tisch bei der Lawaetz-Stiftung war auch Dirk Grah, Regional-Leiter der GLS-Bank. Er kennt den Gröninger Hof schon lange, ist passionierter Segler und erzählte von der Restaurierung eines alten Schiffes. Das war stark marode, so dass am Ende nur der schwere Kiel erhalten blieb, alles andere wurde neu aufgebaut. Trotzdem gilt dieses Schiff heute laut der Charta von Barcelona als historisch: Der Kiel war so schwer, dass er 50 Prozent des gesamten Schiffsgewichtes ausmachte.
Wir restaurieren kein Schiff, sondern ein altes Parkhaus im Herzen der Hamburger Altstadt. Unser Haus ist nicht denkmalgeschützt, trotzdem gab es den Plan, viel vom Bestand zu erhalten. Anders als geplant werden unsere Genossenschaftsmitglieder nun nicht in den ehemaligen Parketagen wohnen und arbeiten. Dennoch baut der Entwurf auf den vorhandenen Strukturen des Parkens auf und übersetzt sie in die neue Form des Wohnens. Auch das ist Teil unseres Lernprozesses: Umkehren, neu denken und einen neuen Weg zum Ziel finden. Nur so können wiederum andere von uns lernen.
Kreislaufwirtschaft, Historie, Bestandserhalt – das sind die Themen der Zeit, dafür sind wir angetreten, dafür sind wir ein mittlerweile international bekanntes Modell. Wir haben eine klare Haltung zu unserem Projekt und die heißt: Wir geben nicht auf, auch wenn der Wind uns stürmisch entgegenbläst.
All das schaffen wir nicht allein. Dafür brauchen wir handfeste Unterstützung und Hilfe, aus der Politik, aus der Verwaltung, von Euch, von Ihnen. Unsere Genossenschaft ist mittlerweile fast 400 Mitglieder stark. Euer „Da-Sein“ gibt uns die notwendige Stabilität. Viele von Euch haben freiwillige Anteile gezeichnet, eine unabdingbare Voraussetzung dafür, dass es uns weiterhin gibt. Dafür danken wir Euch.
Immer mehr Menschen in Hamburg wünschen sich mittlerweile, dass sich die Stadt anders entwickelt. Bezahlbares Wohnen mitten in der City? Das ist längst keine kleine Gröninger-Hof-Idee mehr, sondern ein breit diskutiertes Thema in den Medien, auf viele Podien, in der Verwaltung, im Senat.
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Wie geht es im nächsten Jahr weiter? Wir reichen den Bauantrag ein, wir werden die Übernahme des Grundstücks im Erbbaurecht mit der Stadt Hamburg verhandeln. Der Gröninger Hof wird eine Baustelle werden, unsere Werkstatt wird einen neuen Ort finden. Für jedes Bauprojekt ist genau das die kritische Phase: Gibt uns die Bank einen Kredit zu vernünftigen Zinsen? Wie hoch steigen die Baukosten? Finden wir Fachpersonal und Fach-Unternehmen, die aufgeschlossen, kreativ und mutig genug sind, den schwierigen Weg zusammen mit uns allen weiter zu beschreiten?
Ohne Schwarmwissen, ohne z.B. eben auch Geschichten über historische Schiffe; ohne Menschen, die in unserer Werkstatt Flüchtlingen Deutsch beibringen; die im Chor singen; oder Kürbis einkochen; die sich in unseren AGs und Arbeitskreisen engagieren – ohne all die geht es nicht.
Dafür wollen wir Euch danken: Kommt am Sonnabend, den 7. Januar 2023 zu uns ins Parkhaus. Dort wollen wir zwischen 13 und 16 Uhr auf das neue Jahr anstoßen und entschlossen in die Zukunft schauen. Damit wir planen können, meldet Euch bitte hier bis zum 31.12.2022 hier an.
Zum Abschluss zurück zum Thema Bestandserhalt: Nach aktuellen Planungen werden wir die 286 Pfähle der Gründung und die Wände des Sockels erhalten, das macht gut 1350 Kubikmeter Beton aus. Dazu kämpfen wir um jeden weiteren Kubikmeter, den wir nicht zurückbauen müssen. Weiterhin ist die Aktivierung Grauer Energie einer unserer Kern-Inhalte. Und manchmal können es Außenstehende am allerbesten formulieren. Im November erschien in DIE ZEIT ein Artikel von Oskar Piegsa über Bauten in Hamburg, die mal vom Totalabriss bedroht waren. Als ein Beispiel dabei: Der Gröninger Hof. Der Autor beschreibt unser Dilemma und folgert dann: „Noch ist nicht alles verloren.“ Schließlich werde der Boden nicht aufgerissen – einer der teuersten Bauphasen, Dreck und Lärm für die Nachbarn und Klimagifte „erspart“. Alles in Allem ein schönes Symbol: „Die Stadt von morgen entsteht auf historischem Fundament.“
Wir wünschen Euch und Ihnen schöne Feiertage und einen guten Start ins Neue Jahr.
Vorstand und Aufsichtsrat vom Gröninger Hof.
Zu den Fotos: Die beiden Bilder in diesem Text stammen aus dem Projekt „Gröninger Hof im Blick“ der Fotografen Hannes Heitmüller, Joshua Delissen und Lars-Ole Bastar. Wir danken für dieses großartige Geschenk an uns und freuen uns auf weitere so wunderbare Aufnahmen.
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SPAZIERGANG: NEUE GRÖNINGERSTRASSE |
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Unser Zukunftsprojekt Gröninger Hof steht auf historischem Boden. Deshalb weist auch unser Name weit in die Vergangenheit: Schon 1300 wird die Gröninger Straße in der Hamburger Altstadt urkundlich erwähnt. Viele Holländer*innen halfen in dieser Zeit den Hamburger*innen, die Inseln in der Alstermündung einzudeichen – und die ersten Bewohner*innen der Straße stammten aus Groningen in Holland.
Das Gröninger Fleet wurde angelegt und diente als Warentransportweg, Abwasserkanal und der ansässigen Brauerei als Wasserreservoir. Mittwoch war Brautag, deshalb wurden die Anwohner*innen gebeten, sich schon ab Montag nicht mehr im Fleet zu erleichtern; dem Bier wird es zugute gekommen sein...
Nach dem zweiten Weltkrieg wurde die Geografie der Stadt verändert. Die zerstörte Altstadt sollte autogerecht werden; Gröninger Straße und Fleet mussten einer sechsspurigen Magistrale weichen, in Top-Lage wurde ein Parkhaus errichtet – mit der Adresse Neue Gröningerstraße 12.
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WO WIR DIGITAL ZU FINDEN SIND |
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MITGLIED WERDEN? SO EINFACH GEHT ES! |
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Genossenschaft Gröninger Hof eG Vorstand: Philippa Dorow, Dorothea Heintze c/o Patriotische Gesellschaft v. 1765 Trostbrücke 4, 2.OG 20457 Hamburg Deutschland
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