Der Gröninger Hof – auch ein Statement gegen Spekulation mit Grund und Boden und ein Modellprojekt für eine andere Bodenpolitik. #ErbbaurechtDesMonats
Das Erbbaurecht des Monats April ist der Gröninger Hof in Hamburg 🎉 Gestern vermeldete der Hamburger Senat die Vergabe des Grundstücks in der Neuen Gröningerstraße 12 in der Hamburger Altstadt an die Gröninger Hof eG. Der Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen (LIG) hatte das ehemalige Parkhaus im Wege der Ausübung eines Wiederkaufsrechts erworben. 🅿️ Nach einem Konzeptausschreibungsverfahren wurde das Grundstück der Genossenschaft zunächst anhand gegeben und nun für 75 Jahre im Erbbaurecht vergeben. Es besteht zudem eine Verlängerungsoption um weitere 25 Jahre. 🔄 Finanzsenator Dr. Andreas Dressel: „Mit der Erbbaurechtsvergabe kann das faszinierende Konzept der Genossenschaft Gröninger Hof eG endlich Realität werden. Wir als Stadt unterstützen das Projekt mit fast 1 Mio. Euro aus dem investiven Quartiersfonds, mit insgesamt und 400.000 Euro aus dem Sanierungsfonds der Bürgerschaft und unserer bundesweit vorbildlichen Wohnungsbauförderung. Auch wenn ein Teilabbruch des Parkhauses unvermeidlich ist, setzt die Genossenschaft mit beeindruckendem Engagement weiter dafür ein, so viel Bausubstanz wie möglich zu erhalten. Schön zu sehen, wie eine so visionäre Idee Schritt für Schritt immer weiter in die Umsetzung geht.“ Karen Pein, Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen: „Der Gröninger Hof taugt zum Vorbild in vielerlei Hinsicht: Mitten in Hamburgs Innenstadt entsteht durch eine Baugemeinschaft in genossenschaftlichem Eigentum aus einem alten Parkhaus ein neues und schönes Haus zum Wohnen und Leben. Die Erbbaurechtsvergabe ist ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg zur Umsetzung.“ Annekathrin Bake und Björge Köhler, Vorstand Gröninger Hof eG: „Der Gröninger Hof ist auch ein Statement gegen Spekulation mit Grund und Boden: Das Grundstück bleibt in den Händen der Stadt, das Haus wird später allen Menschen, die dort wohnen selbst gehören. Im Mai beginnen vorbereitende Arbeiten am Parkhaus, im Sommer starten Abbruch- und Sanierungsarbeiten." Der Abbruch der Parkdecks ist aufgrund der angegriffenen Substanz zwar unvermeidlich, die Gröninger Hof eG wird die vorhandenen Fundamente und die umlaufenden, aufgehenden Wände des Kellergeschosses sowie auch einzelne Brandwände erhalten. Es entstehen 90 öffentlich geförderte genossenschaftliche Wohneinheiten, darunter fünf Einzimmerwohnungen für alleinstehende Wohnberechtigte mit Dringlichkeitsbestätigung und eine 4-Personen-Wohnung für wohnberechtigte Familien mit Dringlichkeitsbestätigung. Ein Drittel der Wohnungen übernehmen soziale Träger. Zudem entstehen gewerbliche und kulturelle Nutzungsmöglichkeiten. Ein autoarmes Mobilitätskonzept wird umgesetzt und ein modernes energetisches Nachhaltigkeitskonzept eng mit der zuständigen Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft abgestimmt. Bilder: Der Gröninger Hof vorher und nachher. Quellen: Joshua Delissen; Jonas Bloch / Duplex Architekten